• Veröffentlichungsdatum : 18.09.2017
  • – Letztes Update : 29.09.2017

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  • 745 Wörter

Ein Leben für die Fotografie

Sascha Harold

Im Alter von zwölf Jahren begann Daniel Trippolt mit der Fotografie. Vor drei Jahren hat er sein Hobby durch eine Lehre beim Bundesheer zum Beruf gemacht. Mittlerweile ist er bei der Truppe bekannt und wird für seine Bilder, die sich durch einen besonderen Stil auszeichnen, geschätzt. TRUPPENDIENST hat mit dem jungen Bundesheer-Fotografen gesprochen.  

Begonnen hat die Leidenschaft für Fotografie bei Daniel Trippolt im Alter von zwölf Jahren. Sein Vater besorgte sich damals eine neue Kamera und überließ ihm die alte. Vor allem Natur- und Tierfotografie haben ihn damals beschäftigt. Mit dem jetzigen Fotografieren haben die ersten Anfänge aber wenig gemein, wie er betont. Trippolt begann anschließend mit der HTL und fasste in der dritten Klasse den Entschluss sein Hobby, die Fotografie, zum Beruf zu machen.

Er schloss die Schule mit Matura ab und bewarb sich anschließend bei der Heeresbild- und Filmstelle (HBF) für eine Lehrstelle - zunächst vergeblich, er sei zu alt für eine Lehre, teilte man ihm damals mit. Das Jahr darauf klappte es jedoch und er begann die wegen seiner Matura auf 2 ½ Jahre verkürzte Lehre. Mittlerweile ist er ausgelernt und wurde von der HBF fix übernommen.

Lehrinhalte

Die Besonderheit bei der Heeresfotografie liegt in ihrer Vielfältigkeit, das macht auch die Lehre bei der HBF anspruchsvoll. Trotz seiner Vorerfahrungen konnte Trippolt Einiges dazulernen: „Die Lehre hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Es gibt viele Kleinigkeiten und Details die man nicht wissen kann, das muss man von jemandem gelehrt bekommen, der das schon länger macht.“

Ein großer Unterschied zwischen der Hobbyfotografie und der Arbeit beim Bundesheer war der Fokus auf die Verwertbarkeit der Ergebnisse. Privat neigen viele dazu „nach Lust und Laune“ zu fotografieren, ein wichtiger Teil der Lehre war es deshalb zu lernen, die unwichtigen Dinge beiseite zu legen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und das dafür gut zu machen.

Arten der Fotografie

Die vielfältigen Aufgaben des Bundesheeres spiegeln sich auch in der Pressearbeit. Das verlangt Flexibilität. Neben der Begleitung von Übungen, sind auch die Dokumentation von Ministerbesuchen oder die Portraitfotografie Aufgabe der Fotografen der HBF. Für all diese Aufträge braucht es neben unterschiedlichem Equipment auch eine speziell angepasste Vorbereitung. Portraitfotos verlangen andere Techniken als das Fotografieren aus einem Hubschrauber oder die Dokumentation eines Assistenzeinsatzes.

Gestellte Situationen sind je nach Auftrag oft nur eingeschränkt möglich. „Die Locations sind natürlich ausgesucht, wenn ich auf einer Übung bin muss ich mitfotografieren - dann passiert das einfach. Meistens hat man bei den Übungen aber Zeit, dass man sich ein paar Leute zur Seite nimmt und Situationen nachstellt“, erklärt Trippolt. Wichtig sei jedenfalls, dass die Fotos auch in nachgestellten Situationen „aus der Bewegung“ heraus passieren. Die militärische Richtigkeit ist dabei wichtig, manchmal muss für die richtige Einstellung aber auch nachgeholfen werden - so werden etwa Marschabstände für die Fotos angepasst, ohne dass es allerdings auf dem fertigen Bild zu erkennen ist.

Der spezielle Stil

Ein weiteres Plus an der Arbeit in der HBF ist die relative Freiheit in der Wahl des Stils. Abgesehen von dem konkreten Auftrag, gibt es selten Auflagen zur Durchführung: „Ein Auftrag kann beispielsweise lauten ‚Fotografiere das neue Löschfahrzeug‘, aber es gibt keine Vorgaben ob ich das jetzt von rechts, links oder von oben fotografieren soll.“

Generell zeichnen sich die Fotos von Trippolt durch eine spezielle Perspektive und einen besonderen „Look“ aus. Um diesen Stil zu finden hat er einige Zeit gebraucht und Anleihen bei anderen Fotografen genommen. Dabei hält er fest, dass er sich auch heute noch laufend weiterentwickelt: „Ich entsättige meine Bilder, dadurch kommen sie ein bisschen ‚böse‘ rüber. Ich hab relativ lange gesucht bis ich genau den Stil gefunden habe der für mich passt und nicht zu viel ist. Am Anfang waren meine Bilder fast zu stark bearbeitet, das gefällt mir jetzt nicht mehr.“

Auch privat fotografiert Trippolt nach wie vor gerne und viel. Für aufwändigere Fotos, wie das Ablichten der Milchstraße, sind dabei mehrere Stunden Arbeit notwendig. Zuerst für das Schießen der Fotos, dann noch einmal für die Nachbearbeitung. Der Beruf als Heeresfotograf beim Bundesheer kommt ihm dabei entgegen, weil die Arbeitszeiten gut einteilbar sind.

Die Fotografie wird auch in den nächsten Jahren, sowohl privat wie auch beruflich, eine große Rolle für ihn spielen. Die Abwechslung in den Aufträgen beim Bundesheer sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Bürozeiten wechseln sich mit Aufenthalten „im Feld“, sowohl im In- als auch im Ausland, ab. Abschließend meint der junge Fotograf: „Ich fotografiere wirklich 24/7, mein ganzes Leben dreht sich um Fotografie.“

Sascha Harold, MSc. ist Redakteur beim TRUPPENDIENST.

 

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